Heft 3 / 2015

In der aktuellen Ausgabe der ZKM (Heft 3, Erscheinungstermin: 15. Juni 2015) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Editorial

  • Editorial, ZKM 2015, 67

Aufsätze

  • Bernhardt, Hanspeter, Die Stimme des Kindes in der Trennungs- und Scheidungsmediation, ZKM 2015, 68-71
    An einer konventionellen Trennungs- und Scheidungsmediation nehmen die Erwachsenen, nicht ihre Kinder teil. Hier werden die Eltern als Repräsentanten der Bedürfnisse und Anliegen ihrer Kinder betrachtet. Die direkte Partizipation von Kindern im Rahmen eines Kinder-Interviews (einschließlich der Rückmeldung der Erhebungen an Eltern und Mediatoren) ist eine Intervention, die in den letzten zehn Jahren an Bedeutung gewonnen hat und – laut Forschung – positive Auswirkungen auf die Anpassung des Kindes in der Nachscheidung zu haben scheint.
  • Korte, Stefan, Das Mittel des Bezeichnungsschutzes im Recht der außergerichtlichen Streitbeilegung, ZKM 2015, 71-76
    Gesetzlich geschützte Bezeichnungen wie “Verbraucherschlichtungsstelle“ oder “Zertifizierter Mediator“ können eine marktlenkende Funktion haben. Sie verschaffen dem Inhaber ggf. einen Markenvorsprung und behindern den Marktzugang anderer Anbieter. Dies ruft Bedenken im Hinblick auf die europarechtlich garantierte Dienstleistungsfreiheit hervor. Der nachstehende Beitrag untersucht, inwieweit der im Mediationsgesetz und im geplanten Verbraucherstreitbeilegungsgesetz vorgesehene Bezeichnungsschutz diesen Bedenken standhält und ob die mit ihm verfolgten Zwecke, insbesondere der Verbraucherschutz, auf andere Weise besser erreicht werden können.
  • Reiss, Michael, Multikonflikt-Konstellationen: Orientierungshilfen für Konfliktmanager, ZKM 2015, 77-80
    Der Erfolg bei der Beilegung eines Konflikts kann den Erfolg bei anderen Konflikten verschlechtern oder verbessern. Der Gesamterfolg und Hand in Hand damit die berufliche Reputation eines Konfliktmanagers hängen deshalb davon ab, wie gut Multikonflikt-Konstellationen erkannt und gemeistert werden. Die hierfür benötigten Orientierungshilfen vermitteln einen Überblick über typische Multikonflikt-Konstellationen und deren Entstehungsformen. Ein Folgebeitrag wird sich mit den Optimierungshilfen für einen kosten- und nutzenfokussierten Umgang mit Multikonflikt-Konstellationen beschäftigen.
  • Spangenberg, Brigitte / Spangenberg, Ernst, Assoziation und Dissoziation in der professionellen Kommunikation, ZKM 2015, 81-83
    In der professionellen Kommunikation ist die Fähigkeit, sich zu assoziieren und die sich zu dissoziieren vielfach hilfreich. Beide Fähigkeiten sind erlernbar. Insofern ist es lohnend, sie näher zu betrachten. Der äußere Rahmen verbietet es, ein geschlossenes System vorzustellen. Wir beschränken uns daher auf einige Grundtatsachen und Anregungen zum Weiterdenken und Experimentieren.
  • Schubert, Josefine, Mediative Elemente für die interkulturelle Trainingspraxis, ZKM 2015, 83-85
    Das Verständnis von Kultur bestimmt die Methodik und Didaktik und somit den Erfolg von interkulturellen Trainings. Der Beitrag setzt sich kritisch mit Kulturstandards und kulturellen Dimensionen auseinander.
  • Sauer-Kramer, Anne / Loth, Andrea, Internes Konfliktmanagement: Empowerment von Führungskräften im Coaching, ZKM 2015, 85-89
    Im Arbeitsalltag ist beobachtbar, dass Konflikte auf Mitarbeiterebene zumeist nachteilige Effekte im Hinblick auf Qualität der Arbeitsergebnisse, Arbeitsklima und berichteter Zufriedenheit der Personen verursachen. Hinsichtlich der Aufgabe, konfliktäre Situationen eigenständig und konstruktiv zu lösen, erleben Mitarbeiter häufig Überforderung, eigene Handlungsunfähigkeit und Hilflosigkeit im direkten Kontakt mit Konfliktpartnern auf kollegialer Ebene. In der Folge wenden sie sich an die ihnen zugeordnete Führungskraft und bitten diese um Schlichtung und Lösung der prekären Situation. Damit ein Team arbeitsfähig bleibt und aus (scheinbar) persönlichenund einmaligen Auseinandersetzungen (oder sich schleichend entwickelnden Disharmonien) zwischen Personen keine langfristige Entzweiung ganzer Teams wird, ist in der Regel ein engagiertes Eingreifen der Führungskraft erforderlich.Im Coaching wird durch Wissenserwerb, Erlernen lösungsorientierter Methoden, Ausprobieren neuer Verhaltensweisen und die Reflektion von Prozess und eigener Rolle ein ganzheitliches Empowerment, d.h. eine Förderung der Fähigkeit für selbständiges Handeln der Führungskraft als Konfliktmanager erreicht. Anhand eines anonymisierten Praxisbeispiels wird veranschaulicht, wo die Chancen dieser Herangehensweise liegen. Abschließend wird thematisiert, wann die Grenzen eines solchen Vorgehens erreicht sind, ein Lösen von Konflikten durch die Führungskraft nicht mehr möglich und es sinnvoll ist, einen externen Mediator einzuschalten.
  • von Hoerschelmann, Axel, Der “Runde Tisch Kaliningrad“ Gesprächsformat als Potential?, ZKM 2015, 89-93
    Kontakte der hiesigen Zivilgesellschaft zu aus-ländischen Partnern haben häufig Berührungs-punkte zu staatlichem Engagement im identi-schen Raum. Für den inländischen Dialog darüber bietet sich ein Format an, das der Idee “Runder Tische“ folgt. Das Ausfüllen durch formale und nichtformale Regeln bestimmter Handlungsräume, der Blick auf andere Aus-handlungsprozesse sowie das Bewußtsein der Beteiligten, an einem offenen Format mitzuwirken, kann ungenutzte Potentiale aktivieren.

Interview

  • Hermann, Marc-A. Nicolas, An Interview with Robert H. Mnookin, ZKM 2015, 93-95
    Robert H. Mnookin ist Samuel Williston Professor an der Harvard Law School, Chair of the Executive Committee des Program on Negotiation der Harvard University und Director des Harvard Negotiation Research Project. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegen in den Bereichen Schlichtung, Verhandeln, Mediation, Schiedsverfahren sowie im Vertrags- und Familienrecht, zu denen er zahlreiche Bücher und Artikel veröffentlicht hat. Zu seinen bekanntesten Publikationen zählen “Bargaining in the Shadow of the Law“ veröffentlicht im Yale Law Journal sowie “Beyond Winning“ und “Bargaining with the Devil“, die in viele Sprachen übersetzt wurden.

Rechtsprechung

  • OLG Frankfurt v. 9.4.2015 - 6 U 110/14, Unangemessene Benachteiligung Durch “zwangsmediation“ In Rechtsschutzversicherungsbedingungen, ZKM 2015, 95-96

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 10.06.2015 12:45