Heft 2 / 2015

In der aktuellen Ausgabe der ZKM (Heft 2, Erscheinungstermin: 15. April 2015) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

Editorial

  • Editorial, ZKM 2015, 35

Aufsätze

  • Jones, Ben / Prassl, Jeremias, Verpflichtende Außergerichtliche Vermittlungsverfahren im Englischen Arbeitsrecht: ein erster Erfahrungsbericht, ZKM 2015, 36-39
    In England, Schottland und Wales wurde 2014 ein obligatorisches außergerichtliches Vermittlungsverfahren (Early Conciliation) eingeführt, das vor jeder Klage beim Arbeitsgericht einzuleiten ist. Zuständig ist der Advisory, Conciliation and Arbitration Service (ACAS), eine öffentlich geförderte, unabhängige Einrichtung.Im folgenden Beitrag erläutern die Verfasser die neue Rolle von ACAS als verpflichtende Schlichtungsstelle für fast alle individualarbeitsrechtlichen Streitigkeiten. Sie beleuchten die Hintergründe, rechtliche Grundlage und tatsächliche Handhabung des neuen Vor-Verfahrens. Auf der Basis der ersten verfügbaren Informationen über die fast durchweg negativen Auswirkungen, die außergerichtliche Vermittlungsverfahren auf die Lösung von Problemen am Arbeitsplatz haben, ziehen die Verfasser vorläufige Schlussfolgerungen über den (Miss-)erfolg dieser Innovation, die gerade den sozialschwächsten Arbeitnehmerinnen den Zugang zum Rechtsschutz erheblich erschwert.
  • Freundorfer, Andreas / Hauska, Elvira, Gerichtsnahe Mediation im Arbeitsrecht, ZKM 2015, 39-42
    Die Vernetzung von Mediation und Gericht ist ein wesentlicher Baustein der institutionalisierten Konfliktbearbeitung. Dieser Beitrag fasst die Erkenntnisse eines bislang dreijährigen Projekts gerichtsnaher Mediation am Arbeits- und Sozialgericht Wien zusammen.
  • Pelzer, Nils, Verbraucherschutz durch Schlichtung?, ZKM 2015, 43-46
    Seit Anfang November 2014 liegt der Referentenentwurf für ein geplantes Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG-E) vor. Mit diesem will der deutsche Gesetzgeber die Richtlinie über Alternative Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten (AS-RL) umsetzen – die Frist dafür läuft bis zum 9. Juli 2015. Wie von Art. 5 Abs. 1 der Richtlinie gefordert, sieht der Entwurf die flächendeckende Gewährleistung von Verbraucherschlichtungsstellen vor, welche bestimmten Qualitätsanforderungen genügen müssen. Inwiefern diese verpflichtet sind, sich an materielles Verbraucherschutzrecht zu halten, untersucht der vorliegende Beitrag.
  • Dehr, Gunter, Qualitäts- und Konfliktmanagement in Organisationen, ZKM 2015, 47-52
    Total Quality Management steht für einen unternehmensweiten Ansatz auf allen Hierarchieebenen Qualitätsstandards einzuführen, um fließende und konfliktfreie Prozesse zu gewährleisten. Den Unterstützern der Qualitätskultur kommt eine zentrale Bedeutung zu, d.h. sie tragen die Verantwortung, dass die Machtapparate in Form unterschiedlicher hierarchischer Ebenen im Problemfall zu einem Ausgleich der Interessen kommen können. Interne und externe Kundenzufriedenheit, eine aktive Mitarbeiterbeteiligung und eine Akzeptanz und Umsetzung der einflußnehmenden Konzepte bilden die Basis für ein Konfliktmanagementsystem.
  • Windisch, Katja, Fair und/oder gerecht? Fairnesskriterien in der Mediation, ZKM 2015, 52-56
    Fairness wird in der Mediationsliteratur im Wesentlichen als spezifisches Kriterium der Mediation an sich verstanden. Diez und Murbach konzipieren Fairnesskriterien zusätzlich als phasenunabhängigen, flexibel einsetzbaren “Baustein“, der sich aber nicht nur auf das Verfahren, sondern auch auf das jeweilige Resultat des Konfliktbearbeitungsprozesses bezieht. Vor dem Hintergrund begrifflicher Überlegungen wird vorgeschlagen, diesen Baustein anders zu bezeichnen.
  • Hlawaty, Ann Christine, Weniger ist mehr – Teil 2, ZKM 2015, 56-60
    In diesem Artikel werden ausgewählte Aspekte eines von der Verfasserin entwickelten Modells zur Einschätzung der Eignung des Mediationsverfahrens bei der Lösung innerbetrieblicher Konflikte dargestellt. Der bereits erschienene 1.Teil befasste sich mit den entscheidungsrelevanten Kontextvariablen. Im vorliegenden 2. Teil werden neben den Grundsatzorientierungen professioneller Diagnostik die personenbezogenen Erfolgsfaktoren in der Mediation dargelegt.
  • Krabbe, Heiner / Steinwender, Michaela / Fürst, Gert, Kurz-Zeit-Mediation in einem Anlegerverfahren – ein Praxisfall, ZKM 2015, 60-62
    Auf Anraten des Handelsgerichts Wiens wurde ein Anlegerverfahren mit einer Schadenssumme von 23 Millionen Euro im Rahmen einer Kurz-Zeit-Mediation erfolgreich beendet. Nach einer sehr ausführlichen Vorlaufphase (hearing, Vorgespräche mit den Rechtsanwälten, Vorgespräche mit den Parteien) konnte in zwei Sitzungsblöcken (3 Tage/2 Tage) mit den beteiligten Parteien eine Vereinbarung mediiert werden. Dabei spielte sowohl der Faktor Zeit als auch die interdisziplinär besetzte Co-Arbeit eine entscheidende Rolle.

Rezensionen

  • Bischof, Hans Helmut, Klowait/Gläßer (Hrsg.): Mediationsgesetz Handkommentar, Baden-Baden 2014, 732 S., 78 €, ISBN 978 3 8329 6997 4, ZKM 2015, 63
  • Berkel, Georg, William Ury: Getting to Yes With Yourself (and Other Worthy Opponents)HarperCollins 2015, 191 S., 16,99 €, ISBN 9780062390677, ZKM 2015, 63

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom 16.04.2015 09:21