Heft 4 / 2025

In der aktuellen Ausgabe ZKM Heft 4 (Erscheinungstermin: 15. August 2025) lesen Sie folgende Beiträge und Entscheidungen.

04

Editorial

Fries, Martin, Künstliche Intelligenz im Konfliktmanagement, ZKM 2025, 119

Grundlagen Entwicklungen Methoden

Künstliche Intelligenz

Gläßer, Ulla, Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Kontext Mediation – Überblick und kritische Reflexion, ZKM 2025, 120-126

Dieser Beitrag bietet einen Überblick über die Möglichkeiten und Fragen, die derzeit bezüglich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Feld der Mediation bestehen. Dabei wird zwischen KI-unterstützter und KI-geführter Mediation unterschieden. Insbesondere wird – auch anhand von konkreten Beispielen – aufgezeigt, wie KI in die Vorbereitung sowie inhaltliche und methodische Unterstützung eines Mediationsverfahrens, aber auch in der Mediationsausbildung und als “Taschen-Supervisor“ genutzt werden kann. Kritisch reflektiert wird die autonome Übernahme der Vermittlerfunktion durch KI – ebenso wie die Annahme, der Einsatz von KI in der Konfliktbearbeitung sei per se effizient.

Hochgürtel, Anna-Sophie, KI und Verhandlungsprozesse, ZKM 2025, 126-130

Der Beitrag skizziert den derzeitigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der geschäftlichen Verhandlungsführung. Er ordnet KI-Tools funktionell und technologisch ein und untersucht, in welchen Praxisfeldern und zu welchem Zweck diese bereits in geschäftlichen Verhandlungen eingesetzt werden. Anschließend wird diese Entwicklung hinsichtlich des geschaffenen Mehrwerts sowie möglicher Risiken bewertet und es werden zentrale Fragestellungen mit Blick auf die Zukunft aufgeworfen.

Verhandlungen

Kesting, Peter / Smolinski, Remigiusz / Lipp, Wolfram, Das erste Angebot in Vertragsverhandlungen: Ankerwirkung und strategische Implikationen, ZKM 2025, 131-135

Spätestens seit der Studie zum “Hungry judge effect“, die aufgezeigt hat, dass Richterurteile im Laufe des Vormittags unvorteilhafter und dann nach dem Mittagessen wieder vorteilhafter werden, ist hinreichend bekannt, dass nicht nur “harte“ juristische Faktoren einen Einfluss auf juristische Entscheidungen haben, sondern dass der Mensch und dessen Einflussfaktoren zur Entscheidungsfindung einen großen Einfluss haben. Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit einem anderen “kognitiven Bias“, der einen Einfluss auf Verhandlungen hat: dem ersten Angebot und der damit einhergehenden Ankerwirkung. Wir beschreiben diesen Effekt und geben Empfehlungen, welche Faktoren bei der Entscheidung, ob und wie ein erstes Angebot gemacht werden soll, mit einbezogen werden sollten.

Methodik

Hildebrandt, Lea, Ambiguität aushalten lernen, ZKM 2025, 136-140

Die Präventionsarbeit im Feld des islamistisch begründeten Extremismus steht vor der zentralen Frage, was Menschen zu einer Radikalisierung bewegt und wie nachhaltige Deradikalisierungsprozesse aussehen können. In diesem Zusammenhang wird die Fähigkeit zur Ambiguitätstoleranz als eine wichtige Ressource betrachtet. Die Autorin, selbst in der Beratungspraxis der Radikalisierungsprävention tätig, stellt im Folgenden Interventionsmöglichkeiten vor, die dazu beitragen können, die Handlungssicherheit im Umgang mit der Förderung von Ambiguitätstoleranz zu erweitern.

Mediationstheorie

Bohrer, Thomas, Ist alles nur eine Frage der Perspektive?, ZKM 2025, 141-145

Ein differenzierter Umgang mit Wahrnehmungen ist für Mediationen von grundlegender Bedeutung, aber die theoretischen Grundannahmen des systemischen Konstruktivismus und in Folge der Harvard Methode sind davon zu trennen. Dieser Aufsatz möchte zeigen, dass Wahrnehmungen in menschlichen Konflikten nicht nur anhand von Konstruktionen erklärt werden können, denn diese Auffassung kann negativ auf das Menschenbild und die Grundhaltung in der Mediation und damit auf die Nachhaltigkeit von Konfliktlösungsmöglichkeiten im Feld der Alternative Dispute Resolution zurückschlagen. Als Alternative schlägt der Autor eine rationalistische Ergänzung vor und plädiert für einen Methodenpluralismus.

Praxis Projekte Erfahrungen

Enke, Neela / Klinkhammer, Monika, Coaching und Mediation bei Konflikten im Hochschulkontext, ZKM 2025, 146-151

Das Konfliktmanagement an Hochschulen hat sich in den letzten 20 Jahren weiter professionalisiert. Die Beratungsformate Coaching und Mediation sind mittlerweile Standardangebote einer nunmehr etablierten und sich weiter differenzierenden Personalentwicklung. Der Beitrag zeigt die Praxisrelevanz des Coachings für das Konfliktmanagement in diesem Feld, auch im Nebeneinander, Gegeneinander oder Miteinander von Mediation auf.

Wissenswertes

Berner Pilotprojekt zur “Zwangsmediation“: Zwischenbericht veröffentlicht, ZKM 2025, 152

CfM-Mediationspreise 2024 verliehen, ZKM 2025, 152

Österreichischer OGH: Allgemeine Mediationsklauseln sind unverbindlich, ZKM 2025, 152

Lardy, Michael, Erkenntnisse und Trends vom Kongress für Dispute Resolution 2025, ZKM 2025, 152-153

Erfolglose Schlichtung begründet keine Befangenheit, ZKM 2025, 153

Blick in die Abgründe der KI, ZKM 2025, 153

Gericht darf keinen Vergleichsdruck erzeugen, ZKM 2025, 153

Digitalisierung der Justiz wird forciert, ZKM 2025, 154

Literaturschau

May, Andreas, Josephine Odrig: Schlichtung und Recht, ZKM 2025, 154-155

Bond, Greg, Bernhard Pörksen: Zuhören, ZKM 2025, 155

Verlag Dr. Otto-Schmidt vom