Förderpreis

Förderpreis Mediation 2022

Mit dem Förderpreis 2022 wurde Rechtsanwältin Saskia MacLaughlin für ihre Masterarbeit "Arbeitsrechtliche Risiken und Probleme beim Einsatz innerbetrieblicher Mediatoren und Konfliktberater im Verhältnis zum Arbeitgeber" an der Europa Universität Viadrina ausgezeichnet. Die zwischenzeitlich als Buch im Wolfgang Metzner Verlag erschienene Arbeit nimmt die arbeitsrechtlichen Themen in den Blick, die sich bei der praktischen und rechtlichen Umsetzung der innerbetrieblichen Mediation ergeben. Die Jury hat insbesondere überzeugt, dass die Preisträgerin damit eine echte und praxisrelevante Lücke in der Literatur schließt.

Preisträgerin Saskia MacLaughlin bei der virtuellen Preisverleihung am 14. Juni 2023

 


Bisherige Preisträger:

Förderpreis Mediation 2020

Preisträger Justus Duhnkrack mit Prof. Dr. Lars Kirchhoff (Vors. Jury), Dr. Felix Steffek (Laudator) und Dr. Karen Engler (Verlag Dr. Otto Schmidt), v.l.n.r.


Mit dem Förderpreis 2020 wurde Justus Duhnkrack für seine Masterarbeit "Entschuldigung in Gerichtsverfahren und Mediation" gewürdigt. Sowohl in der Strafprozessordnung als auch im Zivilprozess gibt es normierte Entschuldigungen. Während Richter mit der Entschuldigung meist nur die Vergangenheit aufarbeiten, besteht über die Mediation die Chance, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufzuarbeiten, verdeutlicht Duhnkrack. Die Auseinandersetzung mit Schuld und die daran anknüpfende Entschuldigung kann sowohl beim Individuum als auch in der Gesellschaft positive soziale Produktivität freisetzen. Das Thema ist hochaktuell: Erst kürzlich hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bei den Bürger:innen entschuldigt, weil die in der Ministerpräsidentenkonferenz zu nächtlicher Stunde verabredete "Osterruhe" in der Kürze der Zeit gesetzgeberisch nicht umsetzbar war.

 


 

Förderpreis für Mediation 2018

Der Förderpreis 2018 ging an Sarah Rauber, die mit ihrer Master-Arbeit zum Thema "Investor-State Mediation In International Investment Dispute Settlement - A Critical, Integral Multi- And Transdisciplinary Analysis" an der Universität St. Gallen Maßstäbe in Sachen Sorgfalt und Präzision bei der Durchdringung eines hochaktuellen Themas aus dem Bereich der Wirtschaftskonflikte setzte.



Förderpreisträgerin Sarah Rauber mit Laudator Prof. Dr.  Alexander Redlich

 


Förderpreis Mediation 2016

Der Förderpreis Mediation ging 2016 an Dr. Wolfgang Paul Reutter, der für seine Masterarbeit "Die Achtsamkeit des Mediators - Einsicht, Ethos, Intervention", Fernuniversität Hagen, ausgezeichnet wurde. Reutter greift in seiner Arbeit aus dem Jahr 2014 ein Thema auf, das in Deutschland erst am Anfang einer breiten wissenschaftlichen Debatte steht, nämlich welchen Einfluss die Persönlichkeit des Mediators auf den Mediationsprozess hat. Reutter untersucht die allgemeinen Achtsamkeitslehren auf die Wirkung für Mediatoren. Neben dem "Was" (Inhalt) und dem "Wie" (Methode, Struktur) wird das "Wer" (Wer ist der Mediator und wie geht er mit sich um?) in den Blick gerückt. Die mit dem Förderpreis ausgezeichnete Arbeit ruft zur Intensivierung der Befassung mit der Persönlichkeit des Mediators und der Führungskräfte, die mit mediativen Elementen vertraut sind, auf, damit über deren Selbstreflektion Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse besser gelingen.

 


Förderpreis für Mediation 2014

Mit dem Förderpreis Mediation 2014 wurde die Stuttgarterin Andrea Hartmann-Piraudeau für ihre Magisterarbeit "Schlichtung Stuttgart 21: Parallelen und Unterschiede zur Mediation" ausgezeichnet. Die Arbeit wurde betreut von der Fernuniversität in Hagen. Hartmann-Piraudeau durchleuchtet in ihrer Arbeit das Verfahren der Schlichtung um Stuttgart 21 und arbeitet Parallelen und Unterschiede zu Grundelementen der Mediation im öffentlichen Bereich heraus. Sie analysiert die Rolle der Öffentlichkeit für das Verfahren und setzt sich mit der Person und dem Verhandlungsstil des Verhandlungsführers Heiner Geißler auseinander.

 


Förderpreis Mediation 2011


Svenja Melbye und Viviane Irina Neumann bei der Preisverleihung im März 2012 in München


Preisträger Alexander Prinz mit Laudator und Jurymitglied Prof. Dr. Alexander Redlich


Der Förderpreis Mediation wurde 2011 erneut mehrfach vergeben:
Ausgezeichnet wurden Svenja Melbey und Irina Neumann für ihre Bachelorarbeit "Höhen, Tiefen, Wendepunkte - die Panoramatechnik in der Konfliktbearbeitung". Die Arbeit wurde an der Universität Hamburg, im Fachbereich Psychologie betreut. Sie stellt die sog. Panoramatechnik nach Hilarion Petzold für den Bereich der Konfliktberatung vor. Es handelt sich um eine Visualisierungsmethode, die in der integrativen Therapie beheimatet ist und ursprünglich im Rahmen von Sterbebegleitung und Suchttherapie eingesetzt wurde.

Weiter wurde die Masterarbeit "International mediation-prospects and limits on the example of the Kosovo" von Christopher Prinz M.A. mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Der Verfasser analysiert die erfolglose Kosovo-Troika-Vermittlung von 2007 und vergleicht sie mit dem 'erfolgreichen' Vertrag des Vermittlungsprozesses von Westfalen von 1648. Die Arbeit basiert auf zahlreichen Interviews, die der Verfasser mit Persönlichkeiten, die in die Vermittlung involviert waren, geführt hat, u.a. Wolfgang Ischinger, der Kosovo-Unterhändler der EU, Dr. Frank-Walter Steinmeier, seinerzeit deutscher Außenminister, Dr. Gernot Erler, früherer Staatsminister im Auswärtigen Amt, Dr. Theo Sommer, ehem. Herausgeber von Die Zeit.

 



Förderpreis Mediation 2010 

Der Mediations-Förderpreis wurde 2010 gleich dreimal vergeben. Bei allen drei Arbeiten handelt es sich um Masterarbeiten, die an der FernUniversität Hagen eingereicht wurden:

Sebastian Himstedt wurde für seine Arbeit "Die Mediationsausbildung in Deutschland und Australien - Quantität durch Qualität? - Ein Ländervergleich" ausgezeichnet. Die Arbeit nimmt ihren Ausgangspunkt bei der in Deutschland intensiv geführten Debatte um die Regulierung der Mediation durch ein Berufsrecht für Mediatioren. In diesem Rahmen stellt Himstedt die Entwicklung in Australien dar, wo sich im Wege der Selbstregulierung ein "National Mediator Accreditation System" entwickelt hat, bei dem entsprechende Stellen (National Mediator Accreditation Bodies) die Mediatoren zertifizieren.
Christiane Händel wurde für ihre Arbeit über "Implementierung von Mediation für gesellschaftsübergreifende und -interne Konflikte im Organkreis eines Konzerns" ausgezeichnet. Händel sieht die Mediation als einen wichtigen Baustein im Konfliktmanagementsystem eines Konzerns und beschreibt eingehend die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implementierung der Mediation in komplexen Unternehmensstrukturen. Sie erörtert insbesondere die Kostenzurechnung für Mediationsdienstleistungen innerhalb eines Konzerns sowie die Wahl zwischen externen und internen Mediatoren.
Zef Ahmeti wurde für seine Diplomarbeit mit dem Titel "Die albanische Vermittlung zwischen Tradition und Gegenwart" ausgezeichnet. Die Arbeit baut auf den Erfahrungen auf, die der Verfasser als Albaner in der Schweiz gesammelt hat. Eingehend schildert die Arbeit die Tradition des albanesischen Gewohnheitsrechts - des Kanun - das bei Konflikten seit jeher auf die Vermittlung durch lokal anerkannte Honoratioren setzt, anstatt den Rechtsstreit vor einem staatlichen Gericht zu suchen. Diese Tradition trifft heute auf die moderne Mediation, bei der die Konfliktlösung professionellen Mediatoren anvertraut wird. Die dadurch entstehenden Spannungslagen werden von Ahmeti im Rahmen des Konzepts der interkulturellen Mediation diskutiert.

 



Förderpreis Mediation 2009

Der erstmals verliehende Förderpreis für Mediation geht in 2009 an zwei Preisträgerinnen: Alexandra Bielecke wurde für ihre Masterarbeit an der Uni Frankfurt/Oder geehrt, in der sie Anspruch und Wirklichkeit in der gerichtlichen Mediation untersuchte. Darin zeigt sie neue Wege auf, wie der Richter aus seinem Rollenkonflikt über die Arbeit mit dem inneren Team nach Friedemann Schulz von Thun heraus findet. Auch andere Motivationsmethoden werden vorgestellt und analysiert.
Die zweite Preisträgerin, Nathalie Primus, beschäftigt sich in ihrer Magisterarbeit mit der vermeintlichen Neutralität der Mediatoren. Ein Dialog könne nicht neutral geführt werden. Sie fordert die Mediatoren deshalb zu einer akzeptierenden Haltung auf. Die fehlende Neutralität könne nur durch inneres Interesse und Neugier aufgelöst werden.