Schiedsurteil: Uniper soll 550 Millionen Euro zahlen

Der Energieversorger Uniper muss eine Zahlung an einen Konkurrenten von geschätzten 550 Millionen Euro leisten. Die Nachzahlung werde im vollen Umfang das Jahresergebnis belasten, teilte das Unternehmen mit.

Uniper analysiere derzeit die Begründung der Entscheidung und prüfe alle verfügbaren Rechtsmittel gegen das Urteil. Das Verfahren zwischen der Uniper-Tochter und einem anderen europäischen Energieunternehmen habe sich unter anderem auf die Preisüberprüfungsbestimmungen eines inzwischen ausgelaufenen, langfristigen Vertrags über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) bezogen, der bereits vor der Abspaltung von Uniper im Jahr 2016 abgeschlossen worden gewesen sei. Im Oktober hatte Uniper mitgeteilt, im Gesamtjahr ein bereinigtes Ebit in einer Bandbreite von sechs bis sieben Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss zwischen vier und fünf Milliarden Euro anzustreben.

Im vergangenen Jahr hatte der Staat den Versorger mit Staatshilfen von 20 Milliarden Euro gerettet. Der russische Gaslieferstopp hatte Uniper in Schieflage gebracht. Der Staatskonzern Gazprom hatte die Lieferungen über die Nord-Stream-Pipeline eingestellt, später wurde die Leitung durch Sabotage zerstört. Der Versorger musste Ersatz teuer einkaufen, um die Verpflichtungen gegenüber Kunden zu erfüllen, und häufte Milliardenverluste an.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 19.12.2023 11:02
Quelle: www.manager-magazin.de v. 27.11.2023

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