Walheimer Bürgermeisterin schaltet nach Streiteskalation einen Mediator ein

In der Gemeinde Walheim im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg hängt der Haussegen schief. Gemeinderäte und Bürgermeisterin hatten sich zuletzt nur noch angebrüllt. Das Anschreien soll ein Ende haben – in Walheim beginnt in den nächsten Tagen ein Mediator, um die Wogen zwischen der Bürgermeisterin Tatjana Scheerle und dem Gemeinderat zu glätten.

Die Rathauschefin ist bei der Suche nach einem externen Konfliktmanager fündig geworden. Alle Beteiligten hoffen, das Verhältnis wieder in vertrauensvolle Bahnen lenken und zur Sacharbeit zurückkehren zu können.

In der Julisitzung hatte ein Großteil der Walheimer Räte den Sitzungssaal verlassen. Zuvor hatte ein Gemeinderat den schon länger im Raum stehenden Wunsch nach einer Mediation in einen Antrag gießen wollen – das lehnte Tatjana Scheerle mit dem Hinweis auf die Gemeindeordnung ab. Der Eklat löste Betroffenheit aus. Seitdem intensivierte die Bürgermeisterin ihre Suche nach einem Mediator.

Eine öffentliche Stellungnahme zur Mediation lehnt Scheerle ab. Nach der turbulenten Sitzung im Juli hatte sie sich darüber beklagt, dass sie aufgrund von Schwangerschaften und Krankheitsausfällen viele Aufgaben im Rathaus habe selbst erledigen müssen – was vom Gemeinderat zu wenig gewürdigt worden sei. Stattdessen ist ihr offenbar vorgehalten worden, dass sie Projekte nicht voranbringe. Auch sei sie angeschrien worden. Der Ton im Gremium sei wahrlich „kein freundschaftlicher“.

Wie die Stuttgarter Zeitung aus gut unterrichteten Kreisen berichtet, soll die Mediation unter der Regie des Reutlinger Instituts für Kommunalstrategie (IKS) in einem vertraulichen Rahmen stattfinden. Bestandteile seien Einzelgespräche und danach weitere Treffen in der Gruppe. Abschließen wolle man den Prozess bis Ende des Jahres. Der IKS-Geschäftsführer Friedhelm Werner selbst wollte sich dazu nicht äußern.