Nach Kündigung des Kita-Betreibers in Radeberg: Stadtrat fordert Mediator
Radeberg hat zum Ende des Jahres die Verträge mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Kitaträger gekündigt. Freie-Wähler-Stadtrat Detlev Dauphin bedauert die Entscheidung inzwischen und fordert einen Mediator. Als im Juni sowohl die Stadt Radeberg als auch die Gemeinde Wachau ihre Verträge mit der AWO über die Trägerschaft ihrer Kindertageseinrichtungen und Horte kündigte, war das Erstaunen bei vielen Radebergern groß.
Bis Ende des Jahres wird die AWO die Kitas Lomnitz und Wachau sowie den Wachauer Schulhort und die Kitas Alex Wedding und Liegau-Augustusbad sowie den Hort Süd weiterbetreiben – danach steht möglicherweise ein Trägerwechsel an. In Wachau hat Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) eine weitere Zusammenarbeit bereits ausgeschlossen. Hier wird die AWO wohl nicht zum Zug kommen. Wachau hatte als Grund für die Kündigung die große Fluktuation beim Erzieherpersonal genannt.
Auch Radebergs Stadtrat, Freie-Wähler-Fraktionsvorsitzender Detlev Dauphin, hat Sorge, dass das Tischtuch zwischen der AWO und Radeberg zerschnitten sein könnte. Deshalb fordert er dringend einen Mediator, der das Verhältnis der beiden Parteien wieder geraderückt. In Radeberg hatte man sich zu der Kündigung entschieden, nachdem die AWO zunächst ihrerseits einen Nebenvertrag über die Betriebskosten gekündigt hatte – und aufgrund der wachsenden Unzufriedenheit mit der Betriebsführung durch den Träger.
In einer Pressemitteilung hatte die Stadtverwaltung geschrieben, die AWO könne sich erneut um die Trägerschaft bewerben - doch dass die AWO wieder zum Zug kommt, ist kaum vorstellbar. Nach der Argumentation der AWO war der Betrieb der Radeberger Kitas für sie nicht mehr wirtschaftlich rentabel. Dem Vernehmen nach erwirtschaftet die AWO für 2023 in ihren Radeberger Kitas voraussichtlich einen Fehlbetrag von über 30.000 Euro. Für das 2024 hatte die AWO bei gleichbleibenden Kostensätzen einen noch höheren Fehlbetrag befürchtet.