Mediation kann Mobbing in der Polizei Frankfurt nicht verhindern

Das Erste Frankfurter Polizeirevier an der Konstablerwache wird von mutmaßlich schwerem Fehlverhalten von Polizeibeamten erschüttert. Recherchen der Frankfurter Rundschau (FR) zufolge wurde ein Polizist mit arabischem Vornamen dermaßen von Kollegen aus der eigenen Dienstgruppe gemobbt, dass er letztlich einem Angebot zustimmte, sich auf ein anderes innenstadtnahes Revier versetzen zu lassen. Gegen die mutmaßlichen Täter laufen strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Beleidigung und üble Nachrede.

Wie das Frankfurter Polizeipräsidium der FR auf Anfrage mitteilte, haben sich die fraglichen Ereignisse bereits im August vorigen Jahres zugetragen. Im Anschluss an einige personelle Veränderungen durch Versetzungen habe sich im Ersten Revier eine interne Konfliktsituation ergeben, teilte die Behörde mit. Die Dienststellenleitung und das Präsidium hätten auf unterschiedlichen Wegen versucht, die Lage zu entschärfen – allerdings ohne Erfolg.

Zeitweise sei auch das Zentrum für polizeipsychologische Dienste und Service (ZPD) hinzugezogen worden, um die Streitigkeiten mithilfe von Mediations- und Supervisionsgesprächen beizulegen, teilte das Polizeipräsidium mit. Das ZPD ist der hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (Höms) in Wiesbaden angegliedert und bietet unter anderem psychosoziale Unterstützung für Polizisten sowie Beratung für Führungskräfte an. Die Polizei betont, dass es in dem Fall keine Hinweise auf ein rassistisches Motiv gebe.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 27.06.2023 09:19
Quelle: www.fr.de v. 20.6.2023 + 21.6.2023

zurück zur vorherigen Seite