Potsdamer Norden: Mediator gegen Dauerstreit gesucht

Angesichts von immer wieder aufbrechenden Konflikten zwischen Stadtverwaltung und den Ortsbeiräten im Potsdamer Norden sollte ein Mediator eingesetzt werden. Das empfiehlt Professor Jochen Franzke vom Kommunalwissenschaftlichen Institut der Universität Potsdam, der nun Ratschläge für die künftige Zusammenarbeit gegeben hat.

Vorausgegangen waren Gespräche mit allen Seiten, insbesondere ein Workshop im Frühsommer. Der Schlichter soll demnach eine „auf Zeit berufene ehrenamtlich wirkende Einzelpersönlichkeit“ sein, etwa ein ehemaliger Richter oder eine andere bekannte Persönlichkeit aus Potsdam. Dazu könne man sich auch bei Modellen in anderen Kommunen schlau machen, empfiehlt Franzke.

Franzke verweist auf Handlungsbedarf in den Ortsteilen. Laut der aktuellsten Bürgerumfrage 2021 zum Leben in Potsdam liege die Lebenszufriedenheit in allen Ortsteilen unter dem Durchschnitt in der Landeshauptstadt. Franzke schlägt daher eine weitere Umfrage vor – neben den „traditionellen Zufriedenheitsabfragen mit den Lebens-, Arbeits-, Versorgungs-, Freizeit- und Wohnbedingungen“ sollten dabei auch Fragen nach der Qualität der städtischen Dienstleistungen im jeweiligen Ortsteil sowie zur Arbeit des Ortsbeirates gestellt werden.

Zwischen Stadtverwaltung und den vor knapp 20 Jahren eingemeindeten Ortsteilen gibt es immer wieder Streit, sei es wegen der Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder wegen des geplanten Viertels Krampnitz, für das eine Tramtrasse verlegt werden soll – was über Jahre für weitere Verkehrsbehinderungen in Neu Fahrland und Umgebung führen könnte.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 20.12.2022 09:42
Quelle: www.tagesspiegel.de v. 12.12.2022

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