Staatstheater Wiesbaden: Ministerium ordnet Mediation an

Das Betriebsklima am Staatstheater soll wieder besser werden. Dazu haben sich Vertreter beider Träger auf verschiedene Maßnahmen verständigt, teilten Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, und der Wiesbadener Kulturdezernent Axel Imholz mit. Dazu zähle auch eine Mediation der Bühnenleitung.

Die Situation am Theater hatte sich in den vergangenen Monaten mit der Verpflichtung des zuvor in Tel Aviv tätigen heutigen Orchesterdirektors Ilja Jossifov zugespitzt. Der Geschäftsführende Direktor Holger von Berg war der Ansicht, er eigne sich nicht für die Position. Intendant Uwe Eric Laufenberg setzte den Kandidaten durch. Im August wurde bekannt, dass Jossifov gegen von Berg im sogenannten „Hakenkreuz-Skandal“ Vorwürfe von Mobbing und Antisemitismus erhebt. Die Prüfung des Falls durch eine von Stadt und Land einberufene Gutachterin ergab, dass der Antisemitismus-Vorwurf „einer sachlichen Grundlage entbehrt“, so das Ministerium.

Die neuen Maßnahmen, mit denen beide Träger auf Basis des Gutachtens und vieler Gespräche nun für bessere Abläufe sorgen wollen, seien mit allen Beteiligten debattiert worden. Sie umfassen neben Mediation zwischen Laufenberg und von Berg auch eine Befragung aller Beschäftigten zur Arbeitssituation – digital und anonym. Die Ergebnisse sollen transparent ausgewertet und daraus gegebenenfalls resultierende Maßnahmen eingeleitet werden. Außerdem soll der wertebasierte Verhaltenskodex des Deutschen Bühnenvereins künftig als Dienstvereinbarung implementiert und eine Geschäftsordnung zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Bühnenleitung mit der zweiten Führungsebene erarbeitet werden.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 25.10.2022 15:56
Quelle: www.echo-online.de v. 14.10.2022

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