Sportmanipulationen: Transparency Deutschland übt Kritik an Ombudsmann-Besetzung

Transparency Deutschland hat nur kurz nach dem Start der vom Bundesinnenministerium geförderten „Meldestelle Sportmanipulation“ Kritik an der Besetzung des Postens der Ombudsperson geübt. Deren Unabhängigkeit müsse „oberste Priorität“ haben, sagte Nicolas Klein, Vertreter von Transparency Deutschland in der „Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben“.

Als Ombudsperson für das Hinweisgebersystem wurde Rainer Tarek Cherkeh eingesetzt. Der Fachanwalt ist stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) sowie Vizepräsident Recht des niedersächsischen Leichtathletik-Verbandes (NLV).

„Es sollte insbesondere garantiert sein, dass die Ombudsperson während ihrer Tätigkeit keine anderen Mandate aus dem organisierten Sport wahrnimmt, damit keinerlei Zweifel an einer ausreichenden Distanz zwischen Ombudsperson und Sport aufkommen können", betonte Klein. Dies sei „unerlässlich für das Vertrauen potenzieller Hinweisgeber*innen gerade aus Vereinen und Verbänden. Leider besteht beim BMI und der Ombudsperson diesbezüglich nicht die nötige Sensibilisierung."

Die Meldestelle hatte am Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen. Das Hinweisgebersystem ist erreichbar unter www.meldestelle-sportmanipulation.de. Dort können Sportwettbetrug oder Manipulationen von Sportwettbewerben angezeigt werden. Die Meldungen über die Plattform gehen an die Anwaltskanzlei Kern/Cherkeh in Hannover.

Grundsätzlich begrüße Transparency, „dass das Bundesinnenministerium eine Meldestelle einrichtet, an die sich Menschen mit Hinweisen auf Spielmanipulation wenden können“, so Klein.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 09.05.2022 12:31
Quelle: www.deutschlandfunk.de v. 6.5.2022

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