Mediation zur Kalihaldenabdeckung - Umwelt-Bürgerinitiativen sagen Teilnahme ab

Das Mediationsverfahren zur geplanten Abdeckung des Wathlinger Kalibergs hat ohne die Bürgerinitiativen aus Uetze und Wathlingen begonnen. Diese lehnen die Teilnahme an einer Mediation und damit ein Parallelverfahren zum Planfeststellungsverfahren Haldenabdeckung ab. Begründung: Eine Mediation sei aufgrund der von mehreren Fachbehörden festgestellten erheblichen konstruktiven Mängel des Vorhabens und nach wie vor fehlender Untersuchungen der bestehenden Halde „völlig abwegig“. Die Gründe dafür haben sie dem Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann in einem Offenen Brief mitgeteilt.

Darin fordern sie einen „rechtsstaatlich korrekten Weg“, nämlich die Durchführung gründlicher Untersuchungen und nach Vorlage der Ergebnisse einen ergänzenden Erörterungstermin. In diesem müssten die Ergebnisse unter Berücksichtigung der fachlichen Auffassung der unteren Wasserbehörde und die Stellungnahmen weiterer Fachbehörden – anders als in der ersten Erörterung – konstruktiv diskutiert werden.

Die mehr als 100 Meter hohen Kalihalden, von denen es in Niedersachsen acht gibt, bestehen aus dem Abraum des Kasseler Bergbaukonzerns K+S, der Mineralien für die Landwirtschaft und die Industrie produziert. Anwohner und Umweltschützer wie der BUND beäugen die Halden kritisch, weil sie zum großen Teil aus Kochsalz bestehen, das vom Regen ausgewaschen wird und das Grundwasser zu versalzen droht. Reicht eine Begrünung oder müssen die Halden wie Mülldeponien so abgedeckt werden, dass eine Versalzung des Grundwassers durch einsickerndes Regenwasser verhindert wird? Um diese Fragen streiten sich aktuell die Stakeholder in Wathlingen.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 16.12.2021 09:35
Quelle: Celler Presse v. 23.11.2021

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