Kritik an Mediation: Fehlende Waffengleichheit

Um angesichts der offenbar unvereinbaren Positionen von kritischen Bürgern, unter anderem in der Bürgerinitiative Umwelt Wathlingen, sowie Teilen der Politik auf der einen und den Interessen des Haldenbetreibers K + S auf der anderen Seite einen gemeinsamen Nenner zu finden, hat die Gemeinde Wathlingen, vertreten durch Bürgermeister Torsten Harms ein Medationsverfahren angestoßen. Doch daran gibt es jetzt Kritik.

Die Bürgerinitiative Umwelt Wathlingen bemängelt in einer Pressemitteilung, dass keiner der kritisch eingestellten Experten verschiedener Behörden (u.a. Untere Wasserbehörde und Gutachter des Landkreises Celle) eingeladen sei. Ebenfalls seien weder Vertreter des Kreistages noch seines Umweltausschusses eingeladen. Im Mittelpunkt stehe immer noch die „Begrünung der Kalihalde“. Den Bürgerinitiativen werde keine Waffengleichheit zugestanden. K+S, LBEG und die Gemeinden dürfen bzw. wollen mit ihren Juristen/Rechtsanwälten an der Mediation teilnehmen. Der Rechtsanwalt der Bürgerinitiativen Umwelt Wathlingen und Uetze sei dagegen gar nicht erst eingeladen worden, obwohl er Bürgermeister Harms und den Gemeinden seit langem bekannt sei.

Die mehr als 100 Meter hohen Kalihalden, von denen es in Niedersachsen acht gibt, bestehen aus dem Abraum des Kasseler Bergbaukonzerns K+S, der Mineralien für die Landwirtschaft und die Industrie produziert. Anwohner und Umweltschützer wie der BUND beäugen die Halden kritisch, weil sie zum großen Teil aus Kochsalz bestehen, das vom Regen ausgewaschen wird und das Grundwasser zu versalzen droht. Reicht eine Begrünung oder müssen die Halden wie Mülldeponien so abgedeckt werden, dass eine Versalzung des Grundwassers durch einsickerndes Regenwasser verhindert wird? Um diese Fragen streiten sich aktuell die Beteiligten in Wathlingen.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 09.11.2021 14:21
Quelle: www.celleheute.de v. 22.10.2021

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