Streit der Spielerberater: Güterichter soll Eskalation im Fußballgeschäft vermeiden

Der ehemalige Fußballnationalspieler und heutige Spielerberater Karlheinz Förster, 63, klagt vor dem Landgericht Mosbach gegen Berater Murat Lokurlu auf Zahlung von 660.000 Euro, die ihm als Folge des 2014 gemeinsam vermittelten Transfers von Timo Werner zum VfB Stuttgart zustünden. Zur damaligen Zeit unterlag Förster als Spielerberater einem Wettbewerbsverbot, weil er erst kurz zuvor bei einer Agentur ausgeschieden war.

Also tat er sich mit Lokurlu zusammen, um an dem Deal des Angreifers doch noch beteiligt sein zu können. Lokurlu wiederum findet, dass er ein Anrecht auf einige Millionen hat: Er und Förster hätten bis 2020 eine gemeinsame Gesellschaft gehabt, die auf einer mündlichen Absprache beruhte. Entsprechend müsse er noch Anteile an weiteren Transfergeschäften bekommen, unter anderem an Werners 50-Millionen-Euro-Wechsel aus Leipzig zum FC Chelsea 2020. Es ist eine Auseinandersetzung um Provisionszahlungen in Millionenhöhe und eine, in deren Kontext schon diverse pikante Vorgänge öffentlich geworden sind.

Daher dürfte es manch einem zupasskommen, als sich die beiden Seiten am ersten öffentlichen Verhandlungstag nach 70 Minuten darauf verständigen, nicht mehr vor der ersten Zivilkammer weiterzumachen, sondern vor einem Güterichter – also unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Laut Süddeutscher Zeitung seien sich wohl alle bewusst, dass es noch enorme Weiterungen haben könnte, wenn die Angelegenheit öffentlich eskaliert. Stattdessen wandere der „Schmutz ins stille Kämmerlein“.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 05.10.2021 15:49
Quelle: www.sueddeutsche.de v. 28.9.2021

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