Tuifly und Piloten einigen sich auf Mediation im Februar

Tuifly und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben sich auf eine Mediation und neue Verhandlungen im Februar geeinigt. Das geht sowohl aus einem Mitarbeiterbrief von Tuifly-Chef Oliver Lackmann wie aus einem Schreiben der Gewerkschaft an die Piloten hervor, berichtet das Nachrichtenportal airliners.de.

Lackmann betont in seinem Anschreiben, dass Tuifly die Gespräche angehen wolle, aber das Angebot aus dem Herbst vergangenen Jahres bereits das Maximum des wirtschaftlich machbaren darstelle. Die Rahmenbedingungen hätten sich seitdem sogar weiter verschlechtert. Die Restrukturierung und tiefgehenden Einschnitte für die Mitarbeiter seien „absolut notwendig", um der deutschen Tui-Airline eine Perspektive zu geben.

Dennoch hätte sich das Management mit der VC darauf geeinigt, noch einmal Szenarien zu erörtern, die den Erhalt von zusätzlichen Arbeitsplätzen im Cockpit und damit verbunden auch in der Kabine ermöglichen könnten. Der Termin am 4. Februar werde von einem externen Mediator begleitet. Die VC schrieb den Piloten, dass für die Fortführung eine vermittelnde Instanz notwendig wäre. Man hoffe auf konstruktive Gespräche.

Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben schon das Angebot gemacht, den Sparkurs - bei der Option möglicher Kündigungen - abzufedern. So könnten die Reduktion von 39 auf 17 Maschinen bei etwa 22 begrenzt sowie 250 Jobs in Cockpit und Kabine zusätzlich erhalten werden. Die VC betonte, dass laut den bisherigen Management-Vorstellungen gut die Hälfte der Cockpit-Stellen gefährdet sei - bis zu 270 Pilotinnen und Piloten könnte die Kündigung drohen.

Im Herbst hatten die hausinterne Fluglinie des Tui-Konzerns und die Pilotenvertreter ihre Verhandlungen abgebrochen - ein Hauptgrund war die Forderung des Cockpit-Personals, dass der Arbeitgeber betriebsbedingte Kündigungen fest ausschließen solle. Das von den Piloten angebotene Einsparpotenzial hatte der Gewerkschaft zufolge ein Volumen von 200 Millionen Euro. Das Angebot stelle "erhebliche Zugeständnisse" dar, so die VC. Sie bekräftigte, dass man "im Gegenzug nachhaltigen Kündigungsschutz" einfordern würde.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 02.02.2021 14:14
Quelle: www.airliners.de v. 26.1.2021

zurück zur vorherigen Seite