Streit um Ausbau des Reisholzer Hafens in Düsseldorf wird mediiert

Die Pläne für einen Ausbau des Reisholzer Hafens erhitzen seit Jahren die Gemüter in Düsseldorf. Bisher wird er von lokalen Firmen genutzt. Eine Erweiterung soll den Rhein als alternativen Transportweg im Süden der Stadt erschließen. Dagegen gibt es seitens der Bürgerinitiative ,Hafenalarm‘ Proteste. Mittlerweile sind die Fronten so verhärtet, dass die Stadtverwaltung ein Mediationsverfahren anregt.

Das Mediationsverfahren wird in zwei Teile unterteilt. In der Sondierungsphase, die gerade begonnen hat, soll ein Mediator mit allen aktiven Beteiligten Einzelgespräche führen. Das sind die Bürgerinitiative Hafenalarm, die Hafenentwicklungsgesellschaft sowie Politik und Verwaltung. Im Herbst soll dann die Einschätzung des Mediators vorliegen, „ob wir das Kommando auf uns nehmen, das zeitaufwendig für alle Beteiligten ist und viel kostet“, sagt Ruth Orzessek-Kruppa, Leiterin des Stadtplanungsamtes, der Westdeutschen Zeitung.

Erscheint eine Mediation aussichtsreich, wird das Verfahren EU-weit ausgeschrieben und ist öffentlich. Falls der Mediator zu dem Schluss kommt, dass eine Mediation keinen Zweck hat, wird ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet. „Eine Mediation ist die Chance, dass man doch auf einen vernünftigen Weg kommt“, sagt Ruth Orzessek-Kruppa. Bisher seien die Fronten aber so verhärtet, dass die Verwaltung keine großen Hoffnungen in die Sondierung setze.

Die Position der Bürgerinitiative Hafenalarm ist klar. „Wir wollen weder einen großen noch einen kleinen Containerterminal“, sagt Volker Götz von der Bürgerinitiative. Ein Betrieb, der an sieben Tagen rund um die Uhr laufe, sei keine Option. Außerdem sei die Anbindung an die Schiene im Süden von Düsseldorf nicht gegeben, so dass ein Großteil des Verkehrs auf der Straße lande. Die Rede ist von 1.200 LKW pro Tag bei einem maximalen Ausbau des Reisholzer Hafens.


Verlag Dr. Otto Schmidt vom 12.07.2019 12:46
Quelle: www.wz.de v. 2.7.2019

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