ARD-Themenwoche „Zusammenhalt in der Gesellschaft“: Mediation stärkt das „Wir“

"Wir" – ein kleines Wort, aber wichtig für uns als soziale Wesen und für unsere gesamte Gesellschaft. Genau dieses "Wir" stand im Mittelpunkt der ARD Themenwoche vom 6.-12.11.2022. Wie entsteht ein "Wir"? Wo fehlt es vielleicht? Wie können wir mehr "Wir" schaffen?

Eingeladen war auch ein hauptberuflicher Mediator – denn das "Wir" ist alltäglicher Begleiter, eines jeden Mediators.

"Walk a Mile in My shoes" – so funktioniere Mediation, führte Braune aus. Oft fehle genau das: sich in andere hineinversetzen können, zuhören, darüber sprechen und nicht direkt drauf losstreiten. Es werde nicht mehr sachlich diskutiert, sondern direkt gegen Personen argumentiert. Er spiele daher zu Beginn einer jeden Mediation den Song von Joe South „Walk a Mile in My Shoes“ – quasi als inoffizielle Mediations-Hymne. Vielen Mediatoren ist diese Form der Intervention auch als „Eine Zeit lang in den Mokassins des anderen gehen“ (Gary Friedman) bekannt.

Braune, der lange Zeit als Anwalt gearbeitet hat, bevor er Mediator geworden ist, führte weiter aus: „Juristen machen Streitbeilegung. Der Streit wird also irgendwie erledigt, aber nicht gelöst". Und bei Gericht komme oft ein Kompromiss heraus, mit dem vermutlich niemand so richtig glücklich sei – auch nicht er als Anwalt. Von Mediation sei er überzeugt, weil sie das „Wir“ stärke. Es gehöre zu einer Gesellschaft, das „Wir“ nach vorne zu stellen. Nur so könne eine Gesellschaft funktionieren.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 15.11.2022 09:11
Quelle: www.sr.de v. 8.11.2022

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