Schlichtung im Personenverkehr wieder stark gefragt

Nach den pandemiebedingten Spitzen im Sommer vergangenen Jahres sind die Eingangszahlen bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (söp) zunächst stark zurückgegangen, im 2. Quartal 2022 aber wieder deutlich angestiegen. Im Juni 2022 sind mit 1.647 Schlichtungsanträgen sogar mehr als doppelt so viele wie im Vergleichsmonat des Vorjahrs eingegangen.

Laut Halbjahresbericht der söp ist dies u.a. darauf zurückzuführen, dass die wieder erstarkte Reiselust durch personelle Engpässe und Infrastrukturprobleme beeinträchtigt wurde.

Bei Bahn, ÖPNV und Fernbus ergaben sich die Beschwerden hauptsächlich aus Verspätungen und Ausfällen, während im Flugverkehr – mit 78 Prozent das stärkste Segment der söp, die Erstattung von Flugscheinkosten bei ausgefallenen bzw. nicht angetretenen Reisen der Hauptgrund für Schlichtungsanträge war. Wie es in dem Bericht heißt, wurden in vielen Fällen neue, z.T. komplexe Rechtsfragen aufgeworfen, deren Lösung aufwändige Recherchen und anspruchsvolle juristische Abwägungen erforderte, z.B. wegen regional spezifischer bzw. zeitlich stark wechselnder Pandemie-Beschränkungen. Gerade in solchen Fällen erweise sich der Wert einer Schlichtungsstelle, die den Verbrauchern einen niedrigschwelligen, kostenlosen und unabhängigen Zugang zum Recht ermöglicht.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 12.09.2022 13:05
Quelle: söp Halbjahresbericht v. 19.7.2022

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