Rechtsschutzversicherer prognostiziert bis 2030 deutlich mehr Rechtsstreitigkeiten

„Der Zugang zum Recht 2030“ - so lautete das Thema einer Veranstaltung der ROLAND Rechtsschutz-Versicherungs-AG in der letzten Novemberwoche in Köln. Im Rahmen der mittlerweile fünften Veranstaltung der Reihe „Rechtspolitischer Diskurs“ diskutierten Vertreter:innen der Justiz, der Anwaltschaft, der Mediation, der Legal Techs, des Verbraucherschutzes und der Versicherungswirtschaft darüber, wie die Deutschen in den kommenden Jahren zu ihrem Recht kommen.

Ein heiß diskutierter Punkt war natürlich die zunehmende Automatisierung der Rechtsprozesse durch Legal Techs bis hin zu dem Zukunftsszenario, dass Rechtsstreitigkeiten außerhalb der Justiz mit einer Künstlichen Intelligenz gelöst werden könnten. Wie lautet das Fazit zu der Veranstaltung? Dr. Ulrich Eberhardt, Vorstand der ROLAND Rechtsschutzversicherung, zieht folgendes Fazit: „Bis 2030 wird es aufgrund sich weiter diversifizierender Lebensentwürfe deutlich mehr Konflikte geben, die allerdings zunehmend nicht juristisch, sondern alternativ, in vielen Fällen auch elektronisch beigelegt werden. Legal Tech-Unternehmen und Anwält:innen werden verstärkt um gewinnbringende und chancenreiche Forderungen buhlen. Dabei darf meiner Meinung nach aber keine Situation entstehen, die einer ‚Forderungs-Triage‘ gleichkäme“, so Eberhardt. Dies wäre aber der Fall, wenn ‚gute‘ gegen ‚schlechte‘ Forderungen, also solche, deren Durchsetzung eher unsicher ist, beim Zugang zum Recht gegeneinander ausgespielt werden. Gleichzeitig wird zukünftig bei der Konfliktlösung nahezu alles digitalisiert werden, was der Markt verlangt und technisch möglich ist. „Dabei erscheint mir die Aufsicht über Programmierungen von Algorithmen indes lückenhaft zu sein“, warnt Eberhardt.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 16.12.2021 09:42
Quelle: Presseerklärung ROLAND Rechtsschutz v. 6.12.2021

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