Streik ausgesetzt: Arbeitgeber regen im Bus-Tarifkonflikt Mediation an

Der Streik der privaten Busfahrer in Rheinland-Pfalz wird ausgesetzt. Zuvor hatten sich Verdi und die Arbeitgeber auf eine Mediation verständigt. Von streikbedingten Busausfällen waren auch viele Schüler betroffen. Der Tarifkonflikt dauert seit mehr als zwei Jahren. Es geht um die Verdi-Forderung nach einer Anhebung der Löhne und einer Bezahlung der Standzeiten, also der Pausen während einer Arbeitsschicht. Verdi strebt für die nach Gewerkschaftsangaben rund 3.500 Busfahrer ein Lohnniveau wie in Hessen und Baden-Württemberg an.

Man erhoffe sich von einer solchen Vermittlung eine Annäherung zwischen dem, was „realistischerweise finanzierbar ist und dem, was die Gewerkschaft fordert“, teilte die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz (VAV) mit. Die beiden von der Gewerkschaft als Schlichter vorgeschlagenen Experten wären aus Sicht der Arbeitgebervertreter auch als Mediatoren geeignet, sagte VAV-Geschäftsführer Heiko Nagel.

Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider hatte kurz zuvor vorgeschlagen, „in die Schlichtung zu gehen.“ Nagel betonte darauf, dass zunächst die Rahmenbedingungen für eine mögliche Schlichtung abgesteckt werden müssten. Nagel sei durchaus optimistisch, tatsächlich kurzfristig ein Ende der Busfahrerstreiks zu erreichen, hieß es in der Mitteilung. „Idealerweise können wir uns im Rahmen einer solchen Mediation dann auf eine Einigungsvereinbarung, sprich auf einen Vergleich verständigen, und benötigen dann überhaupt keine Schlichtung mehr.“

Verdi-Verhandlungsführer Bärschneider sagte daraufhin, egal ob Schlichtung oder Mediation, wichtig sei, dass auch Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz einbezogen würden. Denn dessen Zusage für die konkrete Refinanzierung von Mehrkosten einer Einigung fehle immer noch.



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 26.07.2021 15:57
Quelle: www.zeit.de v. 9.7.2021 und www.rnf.de v. 10.7.2021

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