Bayer erleidet schweren Rückschlag im US-Glyphosat-Vergleich

Die Bayer AG zieht ihren Antrag auf Zustimmung zu dem US-Glyphosat-Vergleich zurück. Wie das Handelsblatt berichtet, wird der Konzern einen neuen Vorschlag ausarbeiten, um sich vor zukünftigen Roundup-Klagen zu schützen. Grund ist die Kritik eines Bundesrichters.

Nur zwei Wochen nach der Einigung auf einen rund 12 Mrd. Dollar schweren Vergleich steht Bayer wieder mit leeren Händen vor seinen Aktionären, die die Aktie in einer ersten Reaktion erst einmal auf Talfahrt schickten.

Grund für die Kehrtwende von Bayer waren die Zweifel des zuständigen Bundesrichters Vince Chhabria an einem Teil des Vergleichs. Danach sollten sich künftige Kläger mit 1,25 Mrd. Euro begnügen. Und die sollten auch nur fließen, falls ein Expertengremium, das der Richter hätte ernennen sollen, zu dem Ergebnis kommen würde, dass Glyphosat krebserregend ist. Richter Chhabria teilte mit, dass das Gericht skeptisch hinsichtlich der Angemessenheit und Fairness dieses Vorschlags sei - und vorläufig geneigt sei, den Antrag abzulehnen.

Damit sieht sich Bayer weiterhin mit rund 125.000 Klagen konfrontiert, die Image und Glaubwürdigkeit von Konzern und Management schwer belasten. 


Verlag Dr. Otto Schmidt vom 13.07.2020 15:00
Quelle: www.handelsblatt.com v. 8.7.2020

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