Online-Umfrage bei Führungskräften zu Konflikten während der Corona-Krise

Um die besonderen Herausforderungen in der Corona-Krisenintervention von Führungskräften besser zu verstehen, hat das RIK – Institut für Konfliktforschung und präventive Beratung an der Rheinischen Fachhochschule Köln die Online-Umfrage „Konflikte während der Corona-Krise“ durchgeführt. Die erste RIK-Umfrage an Führungskräfte ging an über ca. 2.000 Social Media-Kontakte bei Linkedin, Facebook, Xing sowie E-Mailverteiler zielgruppenrelevanter Multiplikatoren.

Die Umfrage führte zu folgenden Ergebnissen: Das vor der Corona-Krise praktizierte Krisen- und Konfliktmanagement im Unternehmen sei während der Krise hilfreich bis sehr hilfreich (über 70 %).

Die Stimmung unter den Mitarbeitenden im Team hätte sich durch Corona weder verbessert noch verschlechtert (58 %). Vorhandene Sach- oder Beziehungskonflikte hätten sich durch die Corona-Krise nicht oder nur gering verstärkt (über 70 %). Neue Sach- bzw. Beziehungskonflikte durch die Corona-Krise werden von mehr als der Hälfte der Teilnehmenden zu diesem Zeitpunkt kaum wahrgenommen. Der überwiegende Teil der Teilnehmenden gibt an, eine externe Unterstützung (z.B. durch eine/n Mediator*in, Coach, Supervisor*in) nicht in Anspruch zu nehmen, sondern gut alleine zurecht zu kommen (70 %).

Auch zur Homeoffice-Situation wurden die Führungskräfte befragt. Als besonders herausfordernd wurden dabei folgende Punkte genannt: Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Kinderbetreuung und Arbeit (ca. 41 %), starke Ablenkung durch häusliches Umfeld (Familie: Kinder, Partner, Eltern – ca. 40 %), schlechte Internetverbindung (ca. 38 %) und ungeeignete räumliche Gegebenheiten (Arbeitsplatz in Küche/Esstisch etc. ca. 32 %).

In einer Fortsetzung der Umfrage will das RIK eruieren, wie die Lockerungsmaßnahmen der Bundesländer auf die Stimmung unter den Führungskräften gewirkt hat.


Verlag Dr. Otto Schmidt vom 26.05.2020 16:49
Quelle: Pressemeldung der Rheinischen Fachhochschule Köln

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