Kündigung während OP: Arzt und Kölner Klinik beenden Rechtsstreit im Rahmen einer Mediation

Der Streit zwischen dem Neurochirurgen Mohammad Maarouf und seinem Arbeitgeber, den städtischen Kliniken, ist mit einem Vergleich beigelegt worden. Wie der Kölner Express berichtet, hat die Klinik im Rahmen einer richterlichen Mediation sämtliche Vorwürfe gegen den Mediziner zurückgenommen.

Wie es weiter hieß, werde Maarouf bis zum 30. Juni des kommenden Jahres in vollem Umfang bezahlt. Er bekomme zudem eine Abfindung und ein positives Zeugnis.

Rolf Bietmann, der Anwalt von Mohammad Maarouf, sagte indes: „Ich freue mich, dass mein Mandant mit dem Ausgang des Verfahrens zufrieden ist.“ Der Arzt hatte ursprünglich seine unbefristete Weiterbeschäftigung gefordert. Maarouf, Leiter der Abteilung Funktionelle Neurochirurgie und Stereotaxie, war im Juli 2019 aus einem Operationssaal der Klinik in Merheim zum Klinischen Direktor des Krankenhauses gerufen worden – während sein Patient auf dem Tisch lag und alles bereit war für eine Operation. Der Arzt kehrte nicht zurück, weil ihm die Klinik fristlos kündigte. Als Grund warf ihm das Krankenhaus vor, unzulässigerweise Medizinstudenten – teilweise sogar unbeaufsichtigt – bei Operationen eingesetzt zu haben. Sein Anwalt Bietmann hatte diese Vorwürfe zurückgewiesen.

Strittig war aber vor allem, ob der Termin zu dem Gespräch vorab bereits bekannt war. Nach Angaben der Klinik hatte man dem Arzt eine Einladung per Mail geschickt und ihn aufgefordert, Termine zu verlegen. Der Arzt dagegen gab an, nicht ausreichend über den Termin und seine Dringlichkeit informiert worden zu sein.
 


Verlag Dr. Otto Schmidt vom 10.12.2019 15:34
Quelle: www.express.de v. 2.12.2019

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