Online-Schlichter bereitet sich auf bundesweiten Ausbau vor
Die 2009 als baden-württembergisches Pilotprojekt gestartete Schlichtungsstelle für Online-Handel zieht nach 5 Jahren positive Bilanz und plant weiteren Ausbau.
Der im Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz (ZEV) in Kehl angesiedelte Online-Schlichter konnte in den vergangenen Jahren zahlreiche weitere Bundesländer sowie Partner aus der Privatwirtschaft gewinnen. Neben Baden Württemberg haben sich bis heute die Länder Hessen (2011), Bayern (2012), Berlin (2012) und Rheinland-Pfalz (2013) und Schleswig-Holstein (2015) angeschlossen. Damit steht der Online-Schlichter 37 Mio. Bürgern offen.
In den vergangenen fünf Jahren erreichten die Schlichter in Kehl 3.323 Schlichtungsanträge, mit – angesichts des permanent wachsenden eCommerce-Marks – deutlich steigender Tendenz. Zwei Drittel der bearbeiteten Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Unternehmern konnten zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Ergebnis gebracht werden. Dabei dauert das kostenlose Verfahren im Schnitt weniger als zwei Monate.
Besondere Bedeutung kommt dem Online-Schlichter im Gesetzgebungsprozess zur Verbraucherschlichtung zu. Nach dem Koalitionsvertrag der Regierungsparteien soll der Online-Schlichter im Zuge der Umsetzung der ADR-Richtlinie künftig bundesweit ausgebaut werden und stünde damit allen 80 Mio. Bundesbürgern zur Verfügung.